Seite wählen

Bambi im Rosenbeet

Wenn Sie bisher daran gezweifelt haben, dass man Rosen essen kann, dann wird Sie diese Geschichte vielleicht eines Besseren belehren. Es ist die Geschichte von Bambi, welches sich für einige Tage wie im Paradies gefühlt haben muss. Oder im Schlaraffenland.

Das Paradies auf Erden

Für jene, welche sich in Nordfriesland auskennen sei erwähnt, dass sich das Paradies auf Nordstrand befindet. Für alle anderen: Wer das Paradies sucht, sollte seine Suche in Deutschland oben links beginnen. Von hier aus, kann es nicht mehr weit weg sein. Aber ich schweife ab.

Mein Freund Sven Jacobsen führt auf Nordstrand einen wunderschönen Rosengarten. Ursprünglich gedacht als Lustgarten, um vom Alltagsstress gepeinigten Touristen ein sinnliches Erlebnis zu bieten und deren verdorrte Lebensfreude wiederzuerwecken. Heute allerdings die Quelle jenes Rohstoffes, welches die Grundlage der Rosenblütenaufstriche von Rosenfeines bilden: Rosenblüten.

Rehe lieben Rosen

das Phänomen, dass Rehe sich hinter die Rosen von Gartenliebhabern hermachen, ist nicht auf Nordstrand begrenzt. Viele Rosenfreunde haben bereits die Erfahrung gemacht, dass ihre Lieblinge quasi über Nacht verschwunden sind. Bei Sven Jacobsen ist das Angebot für die Leckermäulter natürlich um ein Vielfaches größer, weshalb er schon in früheren Jahren mit ihnen zu kämpfen hatte. Damals nutzen sie jedoch die frühen Morgenstunden für ihren Gourmet-Trip. Deshalb reichte es bis anhin, dass er sein Areal eingezäunt und jeweils am Abend geschlossen hat. Nun scheinen sie aber ihren Rythmus verändert zu haben und dringen schon tagsüber in seine Plantage ein.

Bambi war voll auf Rose

Und jetzt kommt Bambi ins Spiel. Denn nicht nur Menschen sind ganz heiß auf die geschmackvollen Blütenblätter, sondern eben auch Rehe. Kenner werden nun anmerken, dass Bambi ein Hirsch und kein Reh sei. Aber das spielt jetzt hier keine Rolle. Sie wissen ja was ich meine: herzerweichend hübsche Tiere halt.

Also: Bambi und seine Lebenspartnerin haben den Rosengarten von Sven Jacobsen entdeckt und gleich das Gourmetmenu gebucht: Lady Like à la carte. Erst als sich die beiden durch den halben Bestand gefressen hatten, gerieten sie in den Fokus des Hofbesitzers. Dieser war ob des Schadens wenig erbaut und zeigte sich deshalb nicht gerade von seiner gastfreundlichen Seite. Er versuchte das liebe Vieh zu vertreiben.

Doch während sich Adam und Eva seinerzeit noch mehr oder weniger widerstandslos haben aus dem Paradies vertreiben lassen, zeigten sich Bambi & Co. nicht einsichtig. Sie versteckten sich vielmehr im weitläufigen Areal und warteten geduldig auf ihre Chance, der restlichen Hälfte der lieblichen Sorte den Garaus zu machen.

Um die Ernte nicht gänzlich zu gefährden, beschloss Sven deshalb, den beiden Schleckmäulern einen Jäger auf den Hals zu hetzen. Dieser kam schwerbewaffnet und in Begleitung eines Hundes. Selbstverständlich kamen bei dieser Aktion aber keine Waffen zum Einsatz. Denn vermutlich wäre es imageschädigend, wenn die süßen Rosenblütenaufstriche den bitteren Beigeschmack eines gemeuchelten Bambis in sich trügen. Deshalb erledigte der Hund den Job. Aber einfach war es nicht, denn die Rehe sahen keinen Grund ihr irdisches Paradies zu verlassen. Es dauerte deshalb eine ganze Weile, bis der Hund durch aufgeregtes Schwanzwedeln verkündete: „Mission accomplished“.

Eintritt für Bambi verboten

Seither sind die Tore zum Rosengarten – zumindest für Rehe – geschlossen. Des einen Leid, des andern Freud. Denn während Bambi seinem vergangenen Rosentraum nachtrauern dürfte, können sich die Anhänger rosiger Genussfreuden darüber freuen, dass zumindest ein Teil der zweiten Ernte ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt werden konnte.

TIPP:

Sie wissen nicht, wie die Rosenblütenaufstriche von Rosenfeines zu verwenden sind? Das ist gar nicht so schwer. Die angesprochene Sorte Lady Like zum Beispiel, kann nicht nur aufs Frühstücksbrötchen geschmiert werden. Sie ist gleichzeitig auch eine wunderbare Grundlage für eine Salatsauce. Wie das geht, zeigen wir Ihnen in unserer neuen Rubrik „La Rose et la Cuisine“, in welcher wir viele Rezepte mit Rosenprodukten präsentieren. Unter anderem die angesprochene Salatsauce.

Guten Appetit!