Das Shampoo ohne Sulfate
Das Kornblume-Zitronen Shampoo von Rosenrot (ein festes Bio-Shampoo) ist ein gutes Beispiel für ein Shampoo ohne Sulfate, Silikone, Konservierungsstoffe und Mikropartikel aus Kunststoff. Es zeigt, dass es möglich ist hochwertige Haarpflege ohne eine unnötige Belastung von Haut, Körper und Umwelt zu betreiben.
Im Falle des Kornblume-Zitrone Shampoos verleiht das Shampoo Ihrem Haar trotzdem einen seidigen Glanz, macht es leicht kämmbar und umgibt Sie mit einem frischen, aber nicht aufdringlichen Duft nach italienischen Zitronen. Geht doch!
Mehr über das Kornblumen-Zitronen Shampoo erfahren
Um was geht es überhaupt?
Um das Shampoo ohne Sulfate ist vor einiger Zeit eine heiß geführte Kontroverse entstanden. Wir wollen in dieser Angelegenheit Klarheit schaffen und das Für und Wider von Sulfaten in Shampoos beleuchten und gegeneinander abwägen. Wir können Ihnen versprechen, dass es nicht ganz so einfach ist, die Sulfate einer Kategorie „gut“ oder „böse“ zuzuordnen. Trotzdem werden Sie am Ende unseres Beitrages mit großer Sicherheit zur Überzeugung gelangen, dass ein Shampoo ohne Sulfate den billigen Industrieprodukten vorzuziehen ist. Aber entscheiden Sie selber.
Was sind das für Sulfate in den Shampoos?
An vielen Stellen in Netz werden Sulfate als Salze der Schwefelsäure beschrieben. Tatsächlich gibt es diese Stoffklasse – diese haben aber mit dem, was sich in Haarpflegeprodukten befindet, nichts zu tun. Darum vergessen Sie das mit den Salzen.
Die Sulfate, welche man in den Haarwaschmitteln und anderen Kosmetika findet, entstehen nicht durch die Kombination von einer Säure (Schwefelsäure) und einer Lauge, sondern in einem mehrstufigen chemischen Verfahren aus Fettalkoholen, Ethylen und Schwefelsäure oder Chlorsolfonsäure. Klingt schrecklich, ist aber ein ganz normaler chemischer Prozess. Chemie halt.
Nicht so schön an diesem Prozess ist, dass dabei giftige Nebenprodukte wie 1,4 Dioxan entstehen. Darauf werden wir später (à hier) zu sprechen kommen.
Chemisch betrachtet sind die Sulfate in Shampoos lange Kohlenwasserstoffschwänze, welche einen Kopf aus einem −SO42− Komplex tragen. Dieser Kopf gibt ihnen den Namen: Sulfate.
Das klassische Sulfat, welches in Shampoos zum Einsatz kommt ist Natriumlaurylsulfat. Es ist relativ einfach gebaut und deshalb billig herzustellen. Als starkes Tensid verfügt es über jene Eigenschaften, welche man bei einem Shampoo so mag: es löst Fett gut auf und schäumt stark.
Was sind überhaupt Tenside und weshalb lösen Sie Fett auf?
Dass Tenside so gute Fettlöser sind, hängt an ihrer Struktur. Diese besteht nämlich aus zwei ungleichen Teilen. Der eine Teil mag Wasser (hier der Sulfat-Teil), der andere kann ihn auf den Tod nicht ausstehen. Deshalb wendet sich der eine Teil dem Wasser zu, während das andere Ende jede Möglichkeit nutzt, um sich von den Wassermolekülen abzuwenden. Wenn also Tenside sich an Öle und Fette ran machen, dann deshalb, weil der wasserabweisende Teil sich um die Oberfläche des Fettes verteilt, um möglichst nicht mit dem Wasser in Berührung zu kommen. Ihr Bestreben sich vom Wasser abwenden zu können ist so groß, dass sie Fettteilchen aufspalten oder sie von den Oberflächen, an denen sie aufliegen oder anhaften, abzulösen. Denn je kleiner die Fettpartikel sind und je mehr sie in Schwebe gebracht werden, desto größer ist die Oberfläche, an welcher sich die Tenside vom Wasser abwenden können.
Jetzt ist es leicht ersichtlich, dass die Kraft, mit welcher Fette zertrümmert und von den Oberflächen gelöst werden, davon abhängt, wie stark diese Abneigung des wasserabweisenden Teils ist. Ist diese sehr groß, wirkt das Tensid sehr aggressiv.
Die in Shampoos verwendeten Sulfate sind meist sehr aggressiv. Das hat sowohl positive, als auch negative Effekte. Zum einen wird Schmutz sehr gut gelöst und es gibt einen dicken, fetten Schaum (was die Anwender/innen von einem Shampoo aus Tradition erwarten). Zum andern löst es eben nicht nur den Schmutz, sondern auch das eigentlich nützliche Fett der Kopfhaut. Das ist ein wichtiger Grund, weshalb Kritiker einem Shampoo ohne Sulfate den Vorzug geben.
Fassen wir die Pro- und Contra-Argumente einmal zusammen
Pro – für Sulfate im Shampoo | Contra – für Shampoo ohne Sulfate |
Hervorragende Schmutzlöser | Löst unnötig das Fett der Kopfhaut |
Toller, dicker Schaum | Bringt mehr Schuppen |
Günstig in der Herstellung | Sorgt für trockene, juckende Kopfhaut |
Hat eine antibakterielle und antivirale Wirkung | Kann Allergien auslösen |
Kann zu Hautreizungen führen |
Vieles was in der Diskussion um das Shampoo ohne Sulfate behauptet wird, lässt sich schwer mit belastbaren Fakten beweisen. Sicher ist, dass diese überaktiven Tenside empfindliche Haus so stark reizen können, dass sehr unangenehme Effekte (Jucken, Rötungen, Schuppen, etc.) entstehen. Wo diese Überempfindlichkeit beginnt und wie weit die Effekte tatsächlich gehen, ist jedoch umstritten.
So sieht etwa die Stiftung Warentest aus medizinischer Sichtkeinen zwingenden Anlass auf ein Shampoo ohne Sulfate umzusteigen. Eine Ausnahme bildet die besagte Gruppe Menschen, welche mit Allergien und empfindlicher Kopfhaut zu kämpfen hat. Hier sind aggressive Tenside wie die Sulfate eine unnötige Belastung und Risiko. Hier ist ein Shampoo ohne Sulfate ohne Zweifel angesagt.
Wie aggressiv muss ein Tensid tatsächlich sein?
Wenn wir davon ausgehen, dass sich die Experten nicht wirklich einig sind, welchen Einfluss aggressive Tenside wie die Sulfate haben, muss man vielleicht einen anderen Ansatz für die Meinungsbildung wählen.
Zum Beispiel könnte man sich die Frage stellen, ob ein aggressives Tensid mehr Nutzen stiftet, als ein mildes.
Wir dürfen doch davon ausgehen, dass das durchschnittliche Haar nicht so schmutzig ist, dass man mit harten Mitteln arbeiten muss, um es wieder sauber zu bekommen. Vermutlich lässt sich der allergrößte Teil des Schmutzes bereits mit warmem Wasser wegspülen. Selbst ein schwaches Reinigungsmittel dürfte ausreichen, um die Haare hygienisch sauber zu bekommen. Und mehr als sauber kann das Haar ja nicht sein. Weshalb also ein Tensid verwenden, welches über den Bedarf hinaus wirkt und dabei auch die Kopfhaut belastet? Macht eigentlich keinen Sinn.
Man muss also kein Glaubenskrieger sein, um festzustellen, dass man nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen sollte: Wenn es sanftere Tenside als Sulfate gibt und diese die notwendige Wirkung zeigen, so sind diesen der Vorzug zu geben.
Stellt sich die Frage, ob es weniger aggressive Tenside als solche auf der Basis von Sulfaten gibt.