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Containern
Gegen die Verschwendung von (noch) Gutem

Containern

Es ist nicht so, dass man im Rosen-Huus nur Dinge findet, welche den absoluten Grundbedarf eines Haushaltes abdecken. Wir haben auch das eine oder andere in unserem Sortiment, welches man einfach nur deshalb kauft, weil es einem in diesem Moment eine Freude bereitet. Luxus also. Es wäre deshalb völlig absurd, wenn wir behaupten würden, wir hätten uns absolut konsequent der Nachhaltigkeit verschrieben. Haben wir nicht. Wir versuchen aber trotzdem, uns im Rahmen der Möglichkeiten so nachhaltig wie möglich zu verhalten. Dazu gehört auch, dass wir ein System pflegen, welches man auch als Containern auf gehobenem Niveau bezeichnen könnte.

(Noch) Gutes retten!

Als Containern bezeichnet man einen Vorgang, bei dem man eigentlich noch vollwertige, aber aus irgendwelchen Gründen nicht mehr verkaufstaugliche Ware gezielt aus dem Abfall fischt, um sie wieder ihrem eigentlichen Zwecke zuzuführen. „Lebensmittel retten“ oder eben „Containern“ nennen die Fans und Aktivisten diesen Vorgang.

Containern ist rein rechtlich gesehen eine heikle Geschichte. Denn um an die verschwendete Ware zu kommen, begeben sich die Retter in eine juristische Grauzone: Es geht um Hausfriedensbruch (und wenn man hart drauf ist, auch Diebstahl). Eigentlich nur deshalb eine Grauzone, weil kein Offizialdelikt. Man muss also angezeigt werden, um strafrechtlich verfolgt zu werden. Machen natürlich viele Einzelhändler nicht.

Die Politik stellt sich quer

Trotzdem fühlen sich an einigen Orten Polizei und Staatsanwalt verpflichtet, diese schweren Straftaten zu ahnden. Was natürlich moralisch, umwelttechnisch und sozial völlig absurd ist. So absurd, dass es die Politik als normal hinnimmt und jeder Versuch, diese Absurdität aufzulösen, bisher gescheitert ist.

In diesem Zusammenhang erwähnenswert ist die Haltung des aktuellen Kanzlers, welcher in dieser Sache als Finanzminister eine für einen Sozialdemokraten bemerkenswerte Haltung gezeigt hat: Statt den Umweg über den Mülleimer gehen zu müssen, könnten die Einzelhändler die Ware ja auch einfach verschenken, nur müssten sie dafür das „Geschenk“ bepreisen und entsprechend gesetzliche Mehrwertsteuer abtreten… Soziales und nachhaltiges Verhalten wird also vom Staat bestraft.

Beim Rosen-Huus ist Containern eher schwierig

Bei uns im Rosen-Huus Friedrichstadt lohnt sich das Containern nicht. Nicht, dass wir nicht auch Dinge hätten, welche den Status von „unverkäuflich“ erreicht haben. Etwa weil das MHD in Sichtweite ist oder eine Textilie einen Schaden hat. Es ist einfach zu wenig (weil kleiner Laden), die Mini-Container (aka Mülltonnen) befinden sich im unzugänglichen Hinterhof (und man würde tatsächlich Hausfriedensbruch begehen, wenn man versuchen würde, dorthin zu gelangen), und wir bemühen uns natürlich, diese Artikel, wenn immer möglich, einem sinnvollen Zweck zuzuführen.

Auch nachhaltiges Schenken erhält die Freundschaft

Wenn Sie also bei uns im Laden etwas erwerben oder online bei uns einkaufen, kann es sein, dass Sie mit einem zusätzlichen Goodie beglückt werden. Genau genommen ist bei uns jedes Paket, dass unser Lager verlässt, ein Überraschungspaket…

Sollten Sie also von uns „beglückt“ werden, dann können Sie sich zukünftig nicht nur über das Geschenk freuen, sondern sich gleichzeitig auch als Teil einer weltweiten Community fühlen, welche sich auf die Fahnen geschrieben hat, mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen etwas verantwortungsbewusster und nachhaltiger umzugehen.